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BEZIEHUNGSWEISEN -
Dass die Namen einst großer Göttinnen kleinen Himmelskörpern zugeordnet sind, die in der schieren Fülle des Asteroidengürtels nahezu untergehen, sagt einiges über die heutige Wahrnehmung der von Pallas, Ceres, Juno und Vesta repräsentierten Qualitäten aus. Dabei ist es durchaus lohnend, sich die sogenannten weiblichen Asteroiden einmal ein wenig genauer anzuschauen und ihrer Wirkung im eigenen Leben nachzuspüren. Im Vergleich zu den üblichen Planeten oder zu Lilith und Chiron sind sie wenig spektakulär. Man hört eher selten, dass jemand über seinen Vesta-
Wie im richtigen Leben finden wir Lösungen jedoch nicht immer dort, wo wir gewohnheitsmässig suchen. Die weiblichen Asteroiden sind unauffällig und in einer unübersichtlichen Masse enthalten. Mit einer Umlaufzeit von unter fünf Jahren scheinen sie gesellschaftlich unbedeutend. Sie weben jedoch unablässig das Muster unseres Alltags und gestalten unsere Art und Weise, wie wir mit anderen tagtäglich interagieren. Dadurch können sie durchaus eine schicksalhafte Qualität annehmen, insbesondere wenn sie sich mit anderen Komponenten des Horoskops verbinden und dort ihre subtilen Wirkungen einbringen. Sich mit ihnen zu befassen, differenziert die Sichtweise auf das Weibliche an sich und erhellt damit auch andere Qualitäten im Horoskop.
Gerade im menschlichen Miteinander, in unseren alltäglichen Beziehungen, hat die Stellung der weiblichen Asteroiden erhebliche Auswirkungen auf unser Verhalten. Sie sind das „Lokale“, das in der heutigen Allgegenwärtigkeit des „Globalen“ mehr als einen Blick verdient. Sie können uns erden und während der zeitgenössischen Krise der Selbstdefinition bei Verstand halten. Die weiblichen Asteroiden stellen sozusagen den Kreis dar, in welchem wir mit der Kraft unserer Persönlichkeit „etwas tun können“. Ohne die Absicht, Ruhm und Ehre einzufahren, aber auch ohne der Sucht nach Aufmerksamkeit zu verfallen oder in Abhängigkeiten zu versinken. Die Heilsamkeit des alltäglichen konkreten Tuns ist über viele Jahrhunderte einer sukzessiven Entwertung und dem übersteigerten Heldenkult anheimgefallen. Die monetäre Bewertung sogenannter klassisch-
Eine solche Unwucht zwischen Wahrnehmung und Ansehen von Alltags-
Die weiblichen Asteroiden sind zutiefst menschliche „Erhaltungsenergien“, ihre Lokalisation im Asteroidengürtel zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter klärt das Ich und befähigt es zu einem ausgewogenen Verhalten im Miteinander. Diese Klärung findet in Einzelleben und ihren Beziehungen untereinander statt. Hier lernen wir alle das Miteinander mit seinen vielen Facetten und feinen Unterschieden. Manchmal glückt es mehr, manchmal weniger, aber die Impulse zu einer lebenserhaltenden und schöpferischen Gemeinsamkeit sind und bleiben als wirkmächtige Energien in unserer Seele aktiv. Sie brauchen jedoch, nun ja, ein „Upgrade“ sozusagen. Sie sind ein Schatz, den wir heben können – was immer transformierend ist. Die Zeit dazu ist mehr als reif, denn die Auswirkungen ihrer Entwertung und Verbannung ins Unbewusste sind nicht nur in Beziehungen, sondern mittlerweile auch global spürbar.
Denn wie alles, was aus dem Schatten agiert, haben die weiblichen Asteroiden durchaus auch ihre Sprengkraft. Und sie haben gesellschaftliche Relevanz, und dies nicht erst, wenn sie in einer „Bewegung“ summiert sind. Dann ist es jedoch meist eher zu spät, denn durch die Summierung wird ihre auf das alltägliche Miteinander zielende Wirksamkeit durch „höhere Visionen“ jedweder Art gesellschaftlich abgeschöpft, auf Splittergruppen projiziert, im Alltag des Einzelnen neutralisiert und der seelischen Entwicklung entzogen.
Jeder Mensch ist fähig, seine Beziehung zu Welt und Mensch auf eine Weise zu gestalten, die bereichernd und beglückend ist. Wir haben nur vergessen, wie. Die Qualitäten der weiblichen Asteroiden sind feine Werkzeuge, die verhindern können, dass wir und mit uns das, was wir lieben, auf dem allgegenwärtigen Schlachtfeld des Konkurrenzkampfes fallen. Wir müssen „nur“ ihre Geschichten ein wenig entrümpeln und sie in die heutige Zeit holen, um die Zersplitterung in der eigenen Seele zu heilen und einander wirklich begegnen zu können.
Weiterlesen:
Literatur:
Demetra George, Douglas Block: Die Asteroiden. Ceres, Pallas, Juno und Vesta im Horoskop. Chiron Verlag, ISBN 978-
Matthew B. Crawford: Die Wiedergewinnung des Wirklichen. Eine Philosophie des Ichs im Zeitalter der Zerstreuung. Ullstein Verlag, ISBN 978-